Blankenheim

Die wuchtige Burg beherrscht das Bild von Blankenheim. Funde deuten darauf hin, dass hier zuvor ein römisches Kastell stand. Ausgrabungen legten u. a. Ziegel mit dem Stempel der sechsten Legion frei. Gerhard III. errichtete die Burg vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts oberhalb der Ahrquelle. Da im Laufe der Jahrhunderte Teile verändert oder durch Neubauten ersetzt wurden, lässt sich nicht mehr feststellen, wie sie ursprünglich aussah.

Graf Gerhard VIII. ließ die Burg im 15. Jahrhundert abreißen und zu einem Schloss neu aufbauen. Als sie von der Blankenheimer Herrschaft 1468 durch Vererbung an die Grafen von Manderscheid fiel, begann für Blankenheim eine Blütezeit, die bis nach der Mitte des 18. Jahrhunderts anhielt.

Die Burg präsentierte sich in einer wahrhaft wehrhaften und einer gleichzeitig dem Ideal eines Herrschaftssitzes angemessenen Erscheinungsform.

Die Manderscheider wollten durch repräsentative Anlagen ihre Gäste beeindrucken: Um 1730 errichteten sie im Vorgelände des Burggrabens einen barocken Garten mit einer Orangerie. Nicht nur das: Graf Dietrich III. von Manderscheid-Blankenheim hatte im Spätmittelalter eine Fernwasserleitung zur Burg angelegt, um deren Versorgung zu verbessern. Die 1,5 Kilometer lange Leitung durchquerte das Tal „In der Rhenn“ und überwand einen 15 Meter hohen Bergsporn – den Tiergarten. Die Trasse war als Gefälle- und Druckrohrleitung sowie als Aquädukttunnel angelegt.

In Blankenheim sind die Elemente der Wasserversorgung der spätmittelalterlichen Burg noch erhalten oder erkennbar: die Quellfassung „In der Rhenn“, Teile der Druckleitung durch das Tal, der Zulaufgraben vor dem Tunnel, der Tiergartentunnel und das Wasserhäuschen auf der Tiergarten-Südseite. Im Eifelmuseum Blankenheim ist in einer Ausstellung zur Tiergartentunnel-Anlage ein Originalrohr der Wasserleitung zu sehen. Der Tunnel ist der einzig bekannte seiner Art aus dem späten Mittelalter.