Das Tal der Urft stellte für Reisende, die in Römerzeiten aus Köln in Richtung Trier unterwegs waren, das erste größere Hindernis dar. Bis dorthin nämlich verlief der Weg bis zum Bergland der Eifel weitgehend geradlinig. Nun jedoch galt es, die Urft zu überwinden. Einmal am Fluss angekommen, gab es verschiedene Möglichkeiten, ihn zu queren: Die Römerstraße überwand die Urft und ihre steilen Talhänge gleich an mehreren Stellen.
Dafür teilte sich die Römerstraße in verschiedene Zweige. Je nachdem, ob die Reisenden mit einem beladenen Wagen, zu Pferd oder zu Fuß unterwegs waren, konnten sie sich für eine Variante entscheiden. Auch die Art des Gefährts, die mitgeführte Last und die jahreszeitlichen Bedingungen spielten eine Rolle für die Wahl der Trasse.
Es ist anzunehmen, dass der Straßenzweig, der hier geradewegs von Norden nach Süden verläuft, den Fluss mit einer Brücke überwand. Ein anderer, weiter westlich verlaufender Straßenzweig teilte sich kurz vor dem nördlichen Abhang des Urfttals nochmals. Diese beiden Straßenzüge querten die Urft vermutlich an zwei Furten. Auf der anderen Urftseite führte ein Zweig davon in das Eichtertal, weiter flussabwärts verlief eine Trasse am heutigen Ort Urft vorbei. Im Süden bei Schmidtheim liefen die verschiedenen Straßenzweige dann wieder zusammen.