Eine römische Siedlung erstreckte sich bei Nettersheim entlang der Agrippastraße ins Urfttal hinab. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei diesem seit 2009 durch das Archäologische Institut der Universität Köln untersuchten vicus um das antike Marcomagus handelt. Dieser Ortsname ist bereits auf der Tabula Peutingeriana, einer spätrömischen Straßenkarte, verzeichnet.
Unterhalb eines Matronenheiligtums, der sogenannten Görresburg, schloss sich dieser vicus mit seinen typischen, mit der Schmalseite zur Straße ausgerichteten Streifenhäusern an. Spätestens in der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. wurde mit dem Bau der Siedlung begonnen. Händler und Handwerker ließen sich hier nieder. Im Urfttal befand sich das Zentrum der Ortschaft mit einer Platzanlage und einer Straßenstation. Die hier stationierten Beneficiarier waren mit der Überwachung der Straße betraut.
Im Zuge des Frankeneinfalls im Jahr 275 erfolgte die scheinbar vollständige Zerstörung der Siedlung. Die meisten Gebäude wurden danach nicht wieder aufgebaut. Lediglich der zentrale Bereich in der Urftaue wurde weiter bewohnt. An dieser Stelle errichtete man zu Beginn des 4. Jahrhunderts ein kleines Kastell.
Im Rahmen des Projektes Erlebnisraum Römerstraße hat die Gemeinde Nettersheim einen Archäologischen Landschaftspark angelegt, der im Frühjahr 2014 eröffnet wurde. Die Fundstellen sind im Park sichtbar und zugänglich gemacht. Ein Erlebnis-Rundweg lädt Interessierte und Wanderer dazu ein, den römischen Alltag kennenzulernen. Der Eintritt ist frei.
Familien und Gruppen finden darüber hinaus eine Vielzahl speziell zugeschnittener Veranstaltungen und Aktionen, um selbst hautnah in das römische Leben eintauchen zu können.
Weitere Informationen unter
Archäologischer Landschaftspark Nettersheim