Nicht zu sehen, aber doch vorhanden: Die römische Porticus-Villa in Frauenthal liegt auf freiem Feld, nur rund 100 Meter südöstlich der Carl-Schurz-Straße, die exakt auf der Trasse der Römerstraße, der Agrippastraße, verläuft. 1962 wurde sie durch eine Luftaufnahme entdeckt. In landwirtschaftlich genutzten Flächen zeichnen sich im Boden verborgene Mauerzüge häufig als helle Streifen mit niedrigerem Bewuchs ab, da den Pflanzen in diesen Bereichen weniger Nährstoffe zukommen als in der umliegenden Ackerfläche.

Das Wohngebäude des Gutsbesitzers weist eine Frontlänge von 50 Metern auf, das gesamte Hofareal wird auf knapp fünf Hektar geschätzt: Damit gehört die Villa Frauenthal zu den größeren Anlagen ihrer Art.

Das Hauptgebäude war eine so genannte „Risalitvilla“ – die Front des Hauptgebäudes wies an den Ecken zwei vorspringende, turmartige Gebäudeteile auf, zwischen denen sich ein offener Säulengang (porticus) erstreckte. Das wahrscheinlich zweigeschossige Haupthaus beherbergte zum Teil beheizbare Wohnräume sowie ein Bad.